Ich wollte mir eigentlich schon seit einer gefühlten Ewigkeit ein neues Windows Notebook zulegen, war mir dann aber nie so wirklich sicher. Klein und portabel sollte es auf jeden Fall sein! Maximal 14″. Da ich zu Letzt, vor knapp einem Jahr ein MacBook Pro 13″ Retina gekauft hatte, wollte ich eigentlich etwas mit mehr Power, einem i5 oder i7 HQ und am besten einer dedizierten Grafikkarte. Nach langem Suchen und ausprobieren waren mir die Geräte aber alle irgendwie dann doch zu schwer und allein auf Grund des Gewichts weniger portabel – von der mangelnden Akkulaufzeit ganz zu schweigen. Also alles wieder auf Anfang – klein und portabel!
Relativ schnell hab ich mich dann doch eher in Richtung der Ultrabooks bewegt, denn sind wir mal ehrlich, wer braucht unterwegs schon wirklich viel Leistung. Ich suche ja schließlich ein Notebook, was ich überall mithin nehmen kann, egal ob zur Uni, zur Arbeit oder auf irgendeine Messe oder Event.
Jetzt wusste ich zwar wonach ich suchen soll, aber nicht genau wo. Ich bin, gerade im Bereich Smartphones oder Tablets ziemlich aufgeschlossen, was den Hersteller angeht. Computertechnisch habe ich aber nur eine Hand voll Marken, die mir zusagen, bei fertigen Notebooks bleiben eigentlich nur noch vier Hersteller übrig. Asus, Samsung, Lenovo oder Dell. Asus und Samsung waren beide ziemlich schnell raus, da mir keins der aktuellen Geräte gefiel. Dell hat mit dem XPS 13 auf jeden Fall ein super Ultrabook auf dem Markt, sowohl das Design, als auch das Display sagen mir sehr zu. In Punkto Hardware konnte Dell dann aber doch nicht überzeugen. Zum einen verbaut Dell nach wie vor, trotz Skylake CPU, DDR3 RAM im XPS 13 und als wenn das nicht schlimm genug wäre, … lötet Dell das Ganze auch noch auf. Aufrüstmöglichkeiten also gleich Null. Blieb also nur noch Lenovo übrig.
Die ThinkPads fand ich eigentlich schon immer klasse, auch damals, bevor IBM die Sparte an Lenovo verkauft hatte. Da war es doch nahelegend, sich die Geräte genauer anzuschauen. Leider hat auch Lenovo hier, ähnlich wie Dell seine Hausaufgaben nicht gemacht. Zum Teil ist entweder DDR3 RAM verbaut, oder die Riegel sind gleich aufgelötet. Daher schied auch das Carbon X1 2016 relativ schnell aus.
Kurze Rede, langer Sinn, übrig bliebt das T460s!
Hier hat Lenovo zwar auch 4GB RAM auf dem Mainboard festgelötet, aber immerhin handelt es sich um DDR4 RAM und ich habe die Möglichkeit die andere, nicht festgelötete, Bank nach belieben zu belegen!
Außerdem kann Lenovo zusätzlich noch mit ihrem grandiosen Campus Programm punkten. Bei Lenvo Campus habt ihr als Student, Doktorand, Lehrer, Schüler, Auszubildener etc, .. die Möglichkeit bis zu zwei Geräte zu unverschämt günstigen Preisen zu kaufen.
Das Modell welches ich mir ausgesucht habe, gehört zu den Basiskonfigurationen. Verbaut sind neben einem WQHD Display, ein i5-6200U, 8GB RAM und eine 256GB SSD. Kostenpunkt direkt beim Hersteller 1.759,00 €. Dank Lenovo Campus kostete mich der Spaß aber nur noch 1178€. Ihr spart als Student also mal eben 581 €. Soviel gibt selbst Apple nicht im Rahmen des Education Program. Zugegeben, es ist immer noch eine Stange Geld, aber dafür bekommt ihr auch echt was geboten!
Was genau das ist, seht ihr hier:
Sorry vorweg für die teils unscharfen Momente, das liegt aber wohl daran, dass die DSLR zwar schon einige cm weit vom Tisch entfernt steht, aber wohl immer noch zu nah an dem Gerät. Da ich kein Fan von gestellten Videos bin, hab ich ehrlich gesagt keine Lust das Gerät noch mal einzupacken, das Stativ noch mal 30cm höher zu stellen und von vorne anzufangen. Es heißt ja nicht umsonst „Unboxing“ und nicht „Ich präsentiere euch das Produkt“
Design
So, nun aber wieder zurück zum ThinkPad. Das T460s kommt auf jeden Fall sehr edel daher. Auch wenn das MacBook Pro schon auf Grund des Aluminium Uni-Body einfach ein gewisses Sexappeal hat, braucht sich das T460s keines Falls verstecken. Die beschichteten Kunststoffoberflächen finde ich ehrlich gesagt sogar noch eine Nummer schicker! Das ist aber wohl Geschmackssache. Zum Gewicht werden sie sicher ihren Teil beitragen – das T460s ist mit seinen knapp 1,3kg nämlich für ein 14″ wirklich leicht.
Die beiden silbernen Scharniere könnten dezenter nicht sein. Generell scheint einfach optisch alles bei dem Notebook zu stimmen. Wie gesagt, das ist Geschmackssache und das muss am Ende jeder für sich selbst entscheiden.
Edit: Das schlanke Design und die leichte Bauweise machen das T460s zwar zu einem rundum stylischen und leicht portablen Gerät, was mich aber dann doch nach längerer Zeit ein wenig gestört hat ist die Tatsache, dass sich das Display nicht mit einer Hand öffnen lässt, zumindest nicht, ohne dass dabei das ganze Gerät nachfedert.
Ich hatte mich mal aus Spaß mit einem Mitarbeiter hier in Berlin darüber unterhalten, der hatte da wohl die passende Antwort drauf. Sind die Scharniere zu locker, beschwert sich der Kunde, dass das Display wackelt, sind sie zu fest, beschwert sich der Kunde, dass es zu starr ist. Man kann es eben nicht allen recht machen!
Hardware
Wie oben schon erwähnt, habe ich mich für die „kleinste“ Ausführung mit einem WQHD ISP Display entschieden.
Verbaut wurde hier ein i5-6200U (Skylake) und von Werk aus 8GB RAM, wobei 4GB DDR4 (2133Mhz) leider fest aufgelötet sind. Die frei zugänglichen 4GB habe ich durch einen 16GB DDR4 SO-DIMM Baustein ausgetauscht. Mein T460s hat somit 20GB RAM. Performancetechnisch ist RAM im Dual Channel natürlich besser, aber Herr Gott, ich nute das Notebook hauptsächlich für Office Arbeiten, da wird es sicherlich kein Weltuntergang sein, wenn 8GB im Dual Channel laufen und der Rest eben als Single.
Alternativ gibt es auch eine Version mit verlöteten 8GB, die zusätzlichen 4GB waren mir aber keinen Aufpreis von über 300€ Wert.
Wer mehr Aufrüstmöglichkeiten oder mehr Power benötigt und nicht ganz so viel Wert auf die Größe und das Gewicht des Notebooks legt, sollte sich ansonsten mal die großen Brüder, das T460 bzw. das T460p anschauen. Letzterer kann sich dank HQ CPU und dedizierter Grafikkarte auch gegen Desktop Rechner behaupten.
Als Festplatte verbaut Lenovo hier eine 265GB große M.2 SSD. Anfänglich hatte ich kurz überlegt diese direkt gegen eine ebenfalls 256GB große NVMe SSD auszutauschen. Wirklich viel merken wird man im Alltag von dem Extraspeed allerdings nicht – weswegen ich auch vorerst darauf verzichtet habe. Ich kann eigentlich nur jedem raten, der nicht gerade extrem viel Speicherplatz benötigt – wofür auch immer – mit der Anschaffung evtl. ein paar Monate zu warten. Erfahrungsgemäß sollten die Preise für M.2 NVMe SSDs zum Ende des Jahres deutlich fallen. Wer weiß, vielleicht tausche ich sie dann für den gleichen Preis zu Weihnachten gegen eine 512GB oder 1TB SSD.
Abstriche muss man, wie bei den meisten Ultrabooks, auch beim T460s machen, was die Grafikleistung angeht. Statt dedizierter GPU muss man sich mit der CPU internen Intel HD 520 begnügen. Anfänglich war das für mich auch einer dieser Knackpunkte – aber nach einigen Tagen muss ich sagen, wer nicht gerade die neusten Games zocken will, kommt auch mit der HD 520 bestens aus. Surfen, Office, Photoshop, Lightroom und auch simples Videoschneiden laufen ohne Probleme. Wer weiß, vielleicht installiere ich einfach mal aus Spaß eine Hand voll Games, nur um zu gucken was passiert.
Der Vorteil bei leistungsschwächerer Hardware ist auf jeden Fall auch der geringere Bedarf an Kühlung, was wiederum für euch heißt, weniger nervige Lüfter die ständig anspringen. Wobei das auch wieder stark vom Betriebssystem abhängt. Dazu aber an anderer Stelle mehr.
Sound
Zugegeben, es handelt sich hier um ein Ultrabook und kein Multimedia Gerät, dennoch bin ich vom Sound nicht wirklich überzeugt. Gerade auf höherer Lautstärke kommen die Boxen leicht übersteuert rüber. Abhilfe schaffen hier aber zur Not gute Kopfhörer, die ich auch am Desktop verwende. Unterwegs habe ich eh meist meine SoundMAGIC InEars dabei!
Fingerprintsensor
Der Fingerprintsensor gehört auf jeden Fall auch zu meinen persönlichen Highlights dieses schicken Ultrabooks. Zugegeben, derartige biometrische Logins sind wohl weniger sicher, als man denken mag – aber um mein Notebook mal eben schnell gegen unbefugte Zugriffe zu sichern, reicht es sicherlich. Meist befindet sich das Notebook ja eh bei mir und steht nicht irgendwo unbewacht in der Gegend rum.
Im Gegensatz zu so manchem Produkt der Konkurrenz reicht hier ein leichtes Antippen mit der Fingerspitze aus, um das Notebook zu entsperren. Bei anderen Modellen muss der Finger langsam über den Scanner gezogen werden – was mit unter sehr nervig sein kann.
Display
Ich habe mich bewusst gegen die stromsparendere FullHD Variante entschieden. Einfach weil ich seit dem MacBook Pro mit Retina Display ziemlich verwöhnt bin, was die Auflösung und Schärfe angeht.
Der Vorteil gegenüber dem MacBook ist meiner Meinung nach eindeutig das matte Display, was sich auch im direkten Sonnenlicht gut ablesen lässt. Grundsatzdiskussionen über Panasonic oder LG Displays versuche ich hier direkt elegant aus dem Weg zu gehen. Ich habe mir nicht mal die Mühe gemacht und geguckt, was für ein Panel hier verbaut wurde.
Edit: Die hohe Auflösung mag gerade bei Bildbearbeitung von Vorteil sein, aber wenn ihr nicht gerade 2cm vor dem Display hängen wollt, führt kein Weg an der hauseigenen Windows Skalierung auf ~200% vorbei. So sieht Windows 10 zwar gestochen scharf aus und auch Chrome und Office lassen sich bequem verwenden – aber nicht optimierte Tools und Programme wie z.B. der SSh Client KiTTY sehen ziemlich verwaschen und undeutlich aus, zumindest das GUI. Ich für meinen Teil überlege, ob das nächste Gerät nicht doch wieder in FullHD auflöst, zumindest bei 14″.
Akku
Lenovo verbaut im T460s zwei Akkus, leider sind beide fest im Gerät verschraubt und lassen sich nicht so einfach austauschen, zumindest nicht, ohne die Bodenplatte des Notebooks abzuschrauben. Hier war es früher zumindest einfacher, die Akkus ließen sich unkompliziert hinten am Gerät entnehmen und wechseln.
Geladen werden die beiden Akkus über das beiliegende 45 Watt Netzteil. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich von dem Stecker halten soll, bzw. was Lenovo sich dabei gedacht hat. Der sieht nicht nur auf den ersten Blick ein wenig komisch aus, sondern kann auch sonst nicht viel. Ich hätte mir hier eher einen Standard Stecker gewünscht, mit dem vergleichbare Notebooks aufgeladen werden. Ein ständiger Wechsel von Netzteilen Daheim und auf der Arbeit bliebe einem so z.B. erspart. Fairerweise muss man aber sagen, dass man, gerade als Student, für kleines Geld einen adäquaten Ersatz bekommt.
Software
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie es bei den normalen Version ausschaut, aber bei der Campus Version liegen weder Treiber, noch ein USB Stick dabei. Das ist sicherlich kein Weltuntergang, aber verkompliziert die Inbetriebnahme erheblich. Die Campus Geräte werden nämlich in der Regel ohne Betriebssystem ausgeliefert.
Da ich das T460s nun schon seit einigen Tagen in Betrieb habe, werde ich dazu noch an anderer Stelle berichten. Eines nur schon mal vorweg, die Windows 10 Installation geht wie gewohnt ziemlich flott, der Rest gehört aber wohl eher zur Kategorie „Pain in the ass“. Aber wenn man dann am Ende alles eingerichtet hat, läuft das T460s echt wie ein geölter Blitz und dazu noch absolut geräuschlos!
Zubehör
Das Zubehör ist, wie man dem Unboxing Video entnehmen kann eher spartanisch, es liegt weder eine Hülle, noch sonst irgendetwas dabei. Ob das sparsame Handbuch zur Campus Edition gehört, oder ob bei der „Vollversion“ auch nur 2 Zettel beiliegen, da bin ich wohl überfragt.
Wirklich schlimm finde ich das aber nicht, da das Meiste eh nur im Müll landet. Außerdem wusste ich ja schon vorher wo drauf ich mich einlasse, also hatte ich genügend Zeit mir einen USB Stick für die Windowsinstallation bereit zulegen und die passenden Treiber zusammen zu sammeln.
Keyboard & Trackpad
Ich bin sonst eigentlich kein wirklich großer Fan von Notebook Keyboards, aber die ThinkPad Keyboards haben nicht umsonst ihren exzellenten Ruf. Längere Texte verfasse ich nur auf externen Keyboards, aber den aktuellen Testbericht tippe ich nun schon seit geraumer Zeit auf diesem herrlichen Keyboard. Der Druckpunkt der Tasten ist perfekt gewählt, ebenso wie der Abstand der einzelnen Tasten und deren Anordnung. Zusammen mit der Hintergrundbeleuchtung macht das Tippen zur späten Stunde echt Spaß!
Das Trackpad mausert sich so langsam zum echten Apple Konkurrenten. Dank der passenden Treiber und der Unterstützung in Windows kann man hier mittlerweile auch sehr bequem durch Gesten mit 3 oder 4 Fingern zwischen den einzelnen Programmen/Apps oder dem Desktop hin und her switchen.
Kurzers Hands On
Da Bilder bzw. Videos wohl erst recht, mehr als tausend Worte sagen, hier mal schnell ein kurzes Hands On, bzw. meine ersten Eindrücke vom T460s.
Preis und Verfügbarkeit
Für knapp 1700€ bekommt man hier ein Ultrabook der Spitzenklasse. Leicht, handlich, leistungsstark und oben drein auch noch echt stylisch.
Dank Lenovo Campus sinkt der Preis sogar auf unter 1200€. Interessenten sollten also in jedem Fall vorher gucken, ob sie evtl. doch zum berechtigten Personenkreis gehören. Das sind nämlich nicht nur Studenten und Auszubildende, sondern auch Schüler, Lehrer, Dozenten oder Universitätsmitarbeiter. Im Zweifelsfall einfach von einer dieser Personen kaufen lassen. Lenovo hält sich relativ bedenkt, wenn es um Informationen zu diesem Thema geht, aber soweit ich weiß, darf man pro Jahr zwei Geräte aus dem Campus Programm erwerben – was ja wohl mehr als ausreichen sollte. Ich für meinen Teil kaufe nicht jedes Jahr zwei neue Notebooks – wie es sich hingegen bei Zubehör, wie z.B. Travel Chargern oder Docking Stations verhält, das weiß ich leider auch nicht.
Notebooks aus dem Campus Programm kann man bequem online kaufen, einer der bekanntesten Shops dürfte hierbei wohl campuspoint sein. Ich empfehle euch aber euch auch mal auf der Seite von Lenovo Campus umzuschauen, dort findet ihr lokale Händler. Das kann in soweit Sinn machen, dass ihr direkt vor Ort einen passenden Ansprechpartner habt, wenn mal was sein sollte. In Berlin habe ich persönlich sehr gute Erfahrung mit dem notebookshop-berlin gemacht. Sehr nettes und vor allem kompetentes Team, die sich Zeit für ihre Kunden nehmen und auf Wünsche eingehen.
Aber selbst wenn, im Garantiefall seid ihr bei Lenovo dank 36 Monaten Vor -Ort- Service auch bestens aufgehoben.