Heutzutage läuft fast alles digital ab. Ich bin da sicherlich keine Ausnahme. Meine Fotos liegen, egal ob fertig entwickelt oder als raw files in der Amazon Cloud, sämtliche Unterlagen für die Uni und einige private Projekte liegen in der Dropbox, Office Dokumente, Briefe oder was auch immer unter Windows so anfällt liegt auf meinem OneDrive. Sensible Daten, Passwörter, Lebensläufe, etc. sind in verschlüsselten Containern auf meinen Servern hinterlegt, … alles zusammen dürfte der Datenbestand der sich irgendwo außer und innerhalb der EU befindet auf 3-4TB belaufen. Um den ausreichenden Schutz habe ich mich selbst gekümmert, oder eben an mancher Stelle aus Bequemlichkeit drauf verzichtet.
Aber wer schützt mich und meine Daten unterwegs? Selbst einfache Bankkarten und Ausweise verfügen mittlerweile über RFID Chips, die sich im Zweifel über eine größere Distanz im Vorbeigehen auslesen lassen – die passende Technik natürlich vorausgesetzt. Oder wer versichert mir eigentlich genau, dass Firmen nicht unbemerkt meine Webcam, mein Mikrofon oder andere Dinge verwenden. Ich meine, die passenden Berechtigungen unter iOS, Android oder auch Windows sind ja schnell mal gegeben – und selbst wenn, wer braucht schon zwingend Berechtigungen. Wie heißt es so schön, wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.
Natürlich will ich jetzt nicht den Teufel an die Wand malen, aber es kann sicherlich nict schaden ein wenig achtsamer durchs Leben zu gehen. Da man sich vor vielem aber eh nicht schützen kann, warum nicht Hilfe von jemandem holen, der sich damit auskennt?
Ich rede jetzt nicht von irgendeinem IT Experten in einem verrauchten Hinterzimmer, der all eure Geräte absichert, sondern von soomz, einer Firma aus Zürich. Soomz was?
Soomz.io
Ja, der Name klingt erst einmal gewöhnungsbedürftig, aber wenn man mal die Abkürzung herausgefunden hat, dann ist der Name eigentlich ganz cool.
„stay out of my zoo“
Wie genau aber kann euch soomz dabei helfen, eure Privatsphäre zu schützen? Derzeit hat soomz drei Produkte, bzw. Produktlinien im Angebot. Das tolle, alles funktioniert „offline“, ganz oldschool, Gadgets zum anfassen!
RFID Schutzhüllen
Wie vorhin schon erwähnt sind heute fast alle Karten und Ausweise mit sog. RFID „adio-frequency identification“ Chips versehen. Die Technik stammt eigentlich aus dem Militär, wurde über die Zeit hin aber immer weiter entwickelt und hatte ihren großen Durchbruch in den 90ern zur Warenidentifikation im Verkauf und in der Logistik, wo sie auch jetzt noch nicht wegzudenken ist. Der Vorteil ist eben, dass der Sender komplett ohne eigene Energiezufuhr auskommt.
Wo früher nur einige wenige Zahlen und Buchstaben auf den Chips gespeichert wurden, beinhalten sie heute neben dem vollständigen Namen, der Anschrift, der Kontonummer oder der Passnummer viele andere nützliche oder weniger nützliche Informationen. Eines steht zumindest fest, diese Infos wollt ihr nicht unbedingt mit jedem teilen.
Mit den RFID-Schutzhüllen hat soomz hier ein ziemlich nützliches Produkt im Angebot, was obendrein auch noch cool aussieht. Damit könnt ihr sowohl eure Bankkarten, als auch Reisepässe gegen ungewollten Zugriff schützen. Am Flughafen oder beim Bezahlen an der Kasse könnt ihr die Karten ja immer noch aus der Hülle nehmen und wie gewohnt benutzen. Denn bei aller Paranoia, nützlich und zeitsparend sind die RFID Chips allemal!
Praktischer weise kommen die Hüllen, je nach Vorliebe in verschiedenen Farben und Formen daher, hier sollte wohl für jeden etwas dabei sein! Einziger Wermutstropfen hierbei, die Hüllen passen nicht wirklich ins Portemonnaie, … zumindest nicht in die gewohnten Kartenfächer.
Ich hab früher auch immer gedacht, dass ich so einen Quack nicht benötige, … das denkt man solange, bis einem mal selbst die Karte geklont wird, oder man jemanden kennt, dem das passiert ist.
Webcam-Abdeckungen
Die Webcam-Abdeckungen zählen zu meinen persönlichen Highlights. Nicht weil ich mir schon immer gewünscht habe, meine Webcam zu verschließen, sondern viel eher, weil es mich verrückt macht, wenn ich mich in der Uni im Hörsaal umsehe und 95% der Leute ihre Webcam mit Post-its oder Tesafilm zugeklebt haben. Zu Beginn habe ich mich gefragt, was es damit auf sich hat, bis mir dann mal jemand erklärte “ … sicher ist sicher“.
Ich habe mich dann mal ein bisschen im Internet zu dem Thema schlau gemacht und musste doch gestehen, die Möglichkeit, dass wer Fremdes übers Internet meine Webcam aktiviert und mich beobachtet ist zwar schwindend gering, aber dennoch möglich. Als ich dann mal aus Spaß ausprobiert habe, wie leicht man sich, zumindest über das Heimnetzwerk, mit Hilfe eines Exploits Zugriff auf die Webcam verschaffen kann, war ich eher weniger begeistert.
Evtl. wird der ein oder andere mir nun erzählen wollen, dass in Deutschland gesetzlich geregelt ist, dass Webcams mit LEDs ausgestattet sind, welche automatisch aktiviert werden, wenn die Webcam angesprochen wird, … Ja, in der Theorie klingt das auf jeden Fall ganz gut, aber wenn ich mir schon übers Internet Zugriff auf eure Webcam verschaffen kann, glaubt ihr dann echt, dass ein Schaltkreis für die LED da noch eine Herausforderung ist?
Mit Tesafilm oder einem Post-it wollte ich nun aber nicht unbedingt mein Notebook verschandeln. Ich meine wer bezahlt schon gerne über 1000€ für sein Gerät, nur um dann einen hässlichen Klebestreifen auf das Ding zu kleben? Außerdem möchte ich meine Webcam ja evtl. doch mal zum Skypen oder für QQ Video verwenden.
Genau hier kommen dann die Webcam-Abdeckungen von soomz ins Spiel. Diese lassen sich nämlich nach dem Anbringen noch öffnen, bzw. verschließen.
Soomz hat hier 3 Versionen im Angebot, eine schwarze aus Metal, die sich dank Magnet spielend leicht öffnen und wieder schließen lässt, eine aus silbernem Metal mit den gleichen Funktionen und eine aus Plastik. Den einzigen Vorteil, den ich in der Plastikversion sehe, liegt darin, dass sie in unterschiedlichen Farben daher kommt. Allerdings lässt sich der Verschluss nicht so komfortable wie bei der magnetischen Version bedienen.
Blickschutzfolien
Zusätzlich hat soomz noch Blickschutzfolien fürs Smartphone im Angebot. Mit Hilfe der Folien verhindert ihr quasi, dass euer Sitznachbar in der Bahn mitbekommt, was auf eurem Smartphone so abgeht.
Da ich persönlich aber kein großer Fan von diesen Schutzfolien bin, da sie sich zum einen schlecht anbringen lassen, zum anderen das gestochen scharfe Bild moderner Smartphonedisplays trüben, verzichte ich hier an dieser Stelle auf einen ausführlichen Test, sondern verweise lediglich auf die Seite des Herstellers. Also, wenn ihr die Blickschutzfolien mal ausprobieren wollt, nur zu – lasst mich wissen, wie ihr damit zurecht kommt.
Fazit
Nette kleine Helfer, zu fairem Preis. Ob man sie braucht oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich möchte sie nicht mehr missen.
Erhältlich sind die kleinen Gadgets direkt beim Hersteller, oder z.B. bei amazon.
3 schwarze, magnetische Webcam-Abdeckungen kosten derzeit 9,90€. Die farbliche Version aus Plastik ist dort ebenfalls erhältlich und kostet aktuell ebenfalls 9,90€ – wobei ich persönlich die magnetische Version empfehlen würde.
Die RFID Hülle für den Reisepass gibt es derzeit auf amazon nur in der schwarzen Version für 10,90€. Alle weiteren Versionen findet ihr aber auf der Seite des Herstellers.
Von mir also klare Kaufempfehlung!