Früher hat man sich noch DVDs aus der Videothek besorgt, um sog. „Sicherungskopien“ zu erstellen, oder über endlos langsame Internetleitungen Filme und Serien gesaugt, … das war nicht nur gesetzlich eher fragwürdig, auch die Qualität ließ doch sehr zu wünschen übrig.
Natürlich gibt es heut zu Tage immer noch die Möglichkeit sich die Dinge aus dem Netz zu besorgen, wobei sich sowohl die Qualität als auch die Downlaodgeschwindigkeiten verbessert haben.
Warum sich aber die Mühe machen und das Risiko eingehen, wenn es auch mittlerweile so gut wie alles per Stream gibt?
Neben unzähligen „semi-legalen“ Streams, gibt es mittlerweile auch echt viele legale Angebote. Dazu gehören in Deutschland vor allem Netflix und Amazon Prime. Sky Go ist ganz nett, aber dafür muss man schon wieder ein komplettes Sky Abo abschließen, was das Ganze eher weniger attraktiv macht. Maxdome und Watchever bilden für mich auf Grund des Angebots und der Bedienung das Schlusslicht, sollten aber trotzdem hier erwähnt werden.
Wer meinen Blog verfolgt, der weiß, ich bin ein riesen Fan von Netflix und das schon seit Jahren. Gut, Netflix gibt es nun auch schon seit einiger Zeit bei uns zu Lande, aber das Angebot ist den Preis nicht wirklich wert. Lässt sich aber mit einigen Handgriffen um tausende Serien und Filme aus den USA, Kanada oder England erweitern. Eine passende Anleitung zu diesem Thema findet ihr hier. Fast genau so leicht lässt sich auch HBO Now in unseren Breitengraden nutzen.
Um ehrlich zu sein, habe ich den Überblick verloren, wie viel genau ich für den ganzen Quatsch zahle. Aber ich behaupte einfach mal ich komme immer noch günstiger weg, als so mancher PayTV Kunde hier zu Lande und habe deutlich mehr für mein Geld. Alles online und jeder Zeit auf Abruf. Derzeit nutzen wir daheim Netflix, Amazon Prime, HBO Now, Spotify Premium und Sky, bzw. Sky Go.
Aus diesem Grund bin ich auch immer wieder auf der Suche nach dem passenden Streaming-Player. Eigentlich wollte ich mir einen eigenen Mediaplayer auf Basis des Raspberry-Pis bauen, bin dann aber im Internet über die Rippl-TV Box gestolpert, welche auf Android 4.4.2 basiert.
Diese handliche Box kommt eigentlich mit allem daher, was man zum Streamen benötigt und bietet dabei immer noch genügend Reserven für die Zukunft.
Angetrieben wird die Box von einem Amlogic S802 SoC, welcher aus einem A9 Quad Core mit 2GHz sowie einer Mali 450 GPU besteht und 2 GB DDR3 RAM.
Intern verfügt die Box über 8GB Flashspeicher, wobei dieser bequem mit Hilfe einer SD Karte erweitert werden kann.
Neben 802.11b/g/n Dual-Band WIFI verfügt die Box über einen 100Mbit LAN Anschluss, was ich besonders praktisch finde, da Streams für gewöhnlich im WLAN gerne mal ein wenig rum spinnen. Trotz gut eingerichtetem WLAN versagt hier der Fire TV Stick schon mal gerne.
Besonders zukunftssicher ist auch die Wiedergabe von 3D Inhalten, bzw. die Unterstützung von 4K Ultra HD Auflösungen. Beides findet schon jetzt zum Teil bei Netflix Verwendung.
So, bevor ich euch jetzt aber weiter mit technischen Fakten langweile, wollen wir doch mal einen Blick auf die Box werfen:
Wie man sehen kann, macht die Box durchaus schon mal einen interessanten Eindruck, aber wollen wir uns nun mal anschauen, was genau die Box kann, bzw. wie sie sich so im Alltag schlägt. Hierfür habe ich die Box einfach mal an den TV gehangen und geschaut was passiert.
Zugegeben, das Video ist etwas länger geworden, als anfänglich geplant, aber so bekommt ihr zumindest erst einmal einen guten Überblick über die einzelnen Funktionen.
Da ich selbst nicht so firm bin, im Umgang mit XBMC hab ich mich vielleicht einige Male leicht im Menü verlaufen, aber die Einstellungsmöglichkeiten sind echt unbegrenzt. Aber seht selbst:
Auffällig ist erst einmal, dass die Rippe TV Box mit zwei Launcher daher kommt. Man hat quasi die Qual der Wahl zwischen dem hauseigenen Rippl-TV Launcher, einer Art XBMC Fork oder eben dem Standard Android TV Launcher.
Auch als XBMC bzw. Kodi Neuling gefällt mir die hauseigene Benutzeroberfläche sehr gut. Wenn man sich erst einmal ein bisschen eingearbeitet hat, lässt sich aber auch spielend das Design bzw. die Skins verändern. Sehr praktisch ist auch, dass man quasi direkt aus der XBMC Oberfläche auf seine Android Apps zugreifen kann.
Hier hat sich der Hersteller auf jeden Fall nicht lumpen lassen und liefert viele Addons direkt von Haus aus mit. Manche sollte man aber hier zu Lande mit Vorsicht genießen. Genesis ist sicherlich eines der bekanntesten XBMC/Kodi Addons, mit dessen Hilfe sich aktuelle Serien und Filme im Handumdrehen per Stream anschauen lassen, was gesetzlich in unseren Breitengraden ehr so, … la la ist – haha. Man könnte jetzt hier, wie vieler Orts auch, eine Grundsatzdebatte zum Thema Streaming und rechtlicher Grauzone lostreten, aber ich überlasse das einfach mal jedem selbst.
Apps
Abgesehen von Addons wie Genesis oder Icefilmes, kann XBMC aber auch mit vielen anderen nützlichen und unbedenklichen Addons aufwarten, darunter beispielsweise die Mediatheken von ARD, ZDF, Arte, DMAX, Pro 7 etc. Auch kostenpflichtige Addons wie z.B. Amazon Prime oder Netflix lassen sich direkt in die XBMC Umgebung integrieren.
Wer jetzt aber kein Fan von XBMC ist, der kann ja auch einfach den Standard Android Launcher verwenden und dort bequem über den Google Play Store oder Apotide unzählige Apps zur Musik und Videowiedergabe installieren. Die Netflix App ist z.B. schon vorinstalliert, aber auch Amazon Prime, Watchever, etc. lassen sich problemlos nachinstallieren.
Zusätzlich lassen sich aber auch wie gewohnt unter Android *.apk Dateien installieren. Damit steht auch Anwendungen wie Sky Go prinzipiell nichts mehr im Wege.
Die Möglichkeiten hier XBMC/Kodi Addons und Android Apps aus unterschiedlichen Quellen zu installieren sind quasi schier unendlich. So viele Möglichkeiten und Offenheit des System wünscht man sich öfters!
Geoblocking
Wer jetzt das Angebot von Netflix und Co noch länderspezifisch erweitern möchte, der sollte sich evtl. mal einen DNS Server Anbieter wie unblock-us genauer angucken. Damit lassen sich eigentlich spielend leicht Geo Sperren umgehen. Wie genau das ganze funktioniert, hatte ich mal im Hinblick auf Netflix beschrieben. Alternativ könnte man auch einen VPN benutzen, wobei man mit Letzterem wohl bei Benutzung von Addons wie Genesis und Co. besser beraten wäre. Hierbei empfehle ich eigentlich immer hide my ass.
Bedienung
Zugegeben, die Bedienung mit der beiliegenden Fernbedienung ist etwas umständlich, gerade wenn man die Suchfunktion benutzt und längeren Text eingeben möchte. Aber dank Bluetooth Unterstützung kann man bequem auch eine Bluetooth Tastatur mit der Box verbinden und alle Eingaben dort drüber vornehmen.
Für mich auf jeden Fall ein klares must have zu dieser Box!
Fazit
Okay, mit einem derzeitigen Preis von knapp 135€ bei amazon, ist die Box vielleicht nicht ganz günstig, hat aber auf jeden Fall einiges zu bieten. Wer einen günstigen und einfachen Media Player sucht, der sollte sich vielleicht mal den Fire TV Stick von amazon anschauen, oder überlegen, sich selbst einen Player auf Basis des Raspberry-Pis zusammen zu schrauben. Letzterer bietet sicherlich auch seine Vorteile, dürfte aber inkl. WLAN und Bluetooth Modulen, Netzteil, Gehäuse etc. auch nur unwesentlich günstiger sein.
Hinzu kommt natürlich dann noch der Arbeitsaufwand das ganze nicht nur zusammen zu basteln, sondern auch vernünftig einzurichten.
Ich persönlich bin auf jeden Fall begeistert vom Rippl-TV und kann ihn nur wärmsten empfehlen!
Hallo,
Super Bericht!
Du hast hat mir den Player gut erklärt und das Ding kann ja wirklich einiges ?
Viele Grüße
Tina