P8 – Mehr als ein Review

Wie die Überschrift wohl schon vermuten lässt, möchte ich euch hier mehr als ein einfaches Review zum Huawei P8 bieten.

Ich habe die Entwicklung von Huawei von Anfang an verfolgt und bin nach wie vor fasziniert, wie ein Unternehmen in so kurzer Zeit, solch eine Entwicklung durchlaufen kann und dabei solche Fortschritte und Innovationen hervorbringen kann. Wobei das P8 für mich einen Meilenstein darstellt und Apple und Co ein mal mehr herausfordert.

Eine Reise beginnt

Wie viele von euch sicherlich wissen, bin ich ein riesen Fan von Huawei, auch schon bevor Huawei die ersten Smartphones hierzulande auf dem Markt angeboten hatte.

Auf einer meiner ersten Reisen ins Reich der Mitte war ich eigentlich nur auf der Suche nach einem chinesischen Telefon, quasi einem Zweitgerät für meine chinesische SIM Karte. Ich habe mich dann also an meine chinesischen Freunde und meine Freundin gewand und gefragt, welches Telefon ich mir denn nun kaufen sollte. Die Antwort war eigentlich relativ klar, zur Auswahl stand eigentlich nur Huawei, da die meisten Chinesen zu diesem Zeitpunkt eher keine gute Meinung von der Konkurrenz hatten, dafür aber ganze Stücke auf Huawei hielten.

HuaweiDa es mir damals so ging, wie wohl vielen von euch auch noch heute, konnte ich mit dem Namen, bzw. der Firma Huawei nicht wirklich viel anfangen. Ich habe mich also erst einmal im Internet auf die Suche gemacht, was genau diese Firma denn so ausmacht. Nicht schlecht gestaunt habe ich dann, als ich bemerkte, dass Huawei eigentlich nicht nur Smartphones herstellt, sondern einer, wenn nicht sogar der größte Netzwerkausstatter weltweit ist. Soll heißen, ohne die Technologien von Huawei könntet ihr wohl weder daheim telefonieren, noch mit eurem Smartphone in der Vorlesung online spielen. Wenn ihr mir nicht glaubt, dreht doch einfach mal euren UMTS/LTE Stick um und sagt mir was ihr dort für ein Firmenlogo seht? Ich würde wetten, mehr als die Hälfte von euch werden dort ein Huawei Logo finden, selbst wenn ihr das Gerät bei der Telekom oder Vodafone gekauft habt.

Auch wenn Huawei im Smartphone Markt noch relativer Newcomer war, so konnten sie dennoch aus einem enormen Know-how-Pool schöpfen! So entschied ich mich also für ein Spartphone aus dem Hause Huawei. Genauer gesagt, für das Huawei Honor U8860. Um so überraschter war ich dann, als das Honor U8860 dann wenige Zeit später auch auf dem deutschen Markt erhältlich war.

Wenn ich mich recht erinnere, war es sogar das erste Mal, dass ich mit Android bzw. mit dem Anpassen von Android in Berührung kam. So entstand damals eins meiner ersten Tutorials zu diesem Thema. Was soll ich sagen, es dauert nicht lange und aus dem Zweithandy wurde das Haupthandy!

Seit dieser Zeit behalte ich die Entwicklung von Hauwei eigentlich im Auge und bin immer wieder überrascht, was für Fortschritte der einstige Branchenneuling gemacht hat.

Review

Kommen wir nun aber zum eigentlich interessanten! Dem P8!

Ich hatte dieses Mal nicht nur die Chance das Huawei P8 ausgiebig vor dem eigentlichen Verkaufsstart zu testen, sondern es auch in der Huawei Zentrale in Düsseldorf im Rahmen eines Hands-on Events näher kennen zu lernen. Dort hatte ich nicht nur die Möglichkeit, mir vorab einen ersten Eindruck vom P8 zu machen, sondern auch gezielt Fragen zu stellen und das private Gespräch mit Entwicklern und Verantwortlichen zu suchen.

Das Huawei P8 kommt mit einem 5,2″ großem FullHD Display daher, welches das Gerät fast vollständig ausfüllt. So lässt sich das Device trotz großem Display – im Vergleich zur Konkurrenz – relativ klein und handlich halten, was natürlich auch die Bedienung mit einer Hand erleichtert. Geschützt wird das Ganze auf der Vorderseite mit Gorilla Glass 3.

Bzw. wem das Format zu klein ist, der sollte vielleicht mal einen Blick auf das Huawei P8 Max werfen. Mit 6,8″ ist das aber für mich schon kein Phablet mehr, sondern eher ein vollwertiges Tablet.

Eins der Highlights des P8 ist das Gehäuse, welches aus einem Aluminium-Unibody besteht, d.h. aus einem einzigen Stück Aluminium gefertigt wird. Selbst bei der Fertigung der Ecken bzw. der Rundungen hat man sich bei Huawei viel gedacht und so hat man sich bewusst für einen Winkel von ca. 60° entschieden, welcher für einen angenehmen und perfekten Halt in der Hand sorgen soll. Dabei ist das gesamte Device gerade einmal 6,4mm dick, d.h. gute 0,4mm dünner als das Samsung Galaxy S6 bzw. sogar 0,5mm dünner, als das iPhone 6.

Und ich muss sagen, es liegt wirklich richtig gut in der Hand. Ich weiß jetzt nicht, ob es an dem Winkel der abgerundeten Kanten liegt, oder am gesamten Design, aber das Smartphone schmiegt sich gut an die Hand an und man hat nicht das Gefühl, dass es jeden Moment herausrutscht und auf den Boden fällt.

Das P8 ist zwar nicht gerade Wasserfest, sollte also nicht unbedingt mit baden gehen, ist aber immerhin dank nano-coating, d.h. dank spezieller hydrophober Beschichtung, wasserabweisend.

Wem die schmalen Kunststoffelemente auf der Rückseite des Gerätes direkt negativ ins Auge fallen, dem sei kurz erklärt, dabei handelt es sich um keine Nachbildung des iPhone 6, sondern dahinter verbergen sich lediglich die Antennen. Dies ist leider nötig, da die Sendeleistung der Antennen unter dem Aluminium sonst erheblich eingeschränkt wäre.

Das Huawei P8 verfügt über 2 Einschübe, worüber man zum einen die nanoSIM Karte ins Gerät schiebt, bzw. das Gerät mit einer zusätzlichen microSD Karte bestückt, um den verfügbaren Speicher zu erweitern.

huawei_p8Selbst die Verpackung macht einiges her, denn im Gegensatz zur Konkurrenz, die hier meist nur auf einfache Pappkartons setzten, hat Huawei sich echt was dabei gedacht und eine formschöne, funktionale und stabile Verpackung designed, die wunderbar zum P8 passt, so dass das Ganze direkt zu Beginn einen tollen ersten Gesamteindruck macht. Ich weiß nicht, in wie weit die Angaben stimmen, aber ich habe mir sagen lassen, selbst in das Design der Verpackung wurden knapp 3 Monate Entwicklung investiert.

Angetrieben wird das P8 von einem hauseigenen Kirin 930 Octa-Core. Das besondere hierbei ist wohl, die big.LITTLE Arichtekutur. Die CPU verfügt sowohl über 4 große CPU Kerne, die mit bis zu 2,0Ghz laufen, als auch über 4 kleine CPU Kerne, die mit jeweile 1,5Ghz getaktet sind. Je nach Bedarf werden hier die unterschiedlichen CPU Kerne verwendet, denn zum Telefonieren benötigen wir wohl kaum derartige viele Ressourcen. Damit lassen sich im täglichen Betrieb bis zu 20% Energie einsparen und das Huawei P8 erreicht somit Laufzeiten von 1,5 Tagen im normalen Betrieb, bzw. knapp einen Tag bei intensiver Nutzung.  Aus Erfahrung kann ich hier sagen, die Konkurrenz muss häufiger an die Steckdose. Unterstützt wird der SoC von 3GB RAM sowie 16 Gigabyte interner Flash-Speicher.

Kamera

Ein weiteres Highlight, auf das Huawei besonders wert gelegt hat, ist die 13 Megapixel Kamera des P8. Die Megapixelzahl alleine scheint jetzt nicht gerade einzigartig, aber die Technik dahinter kann sich sehen lassen. So verfügt die Kamera über einen Vier-Farben RGBW Sensor, durch den sich bis zu 32% mehr Helligkeit bei höherem Kontrast erzielen lässt, bzw. sich das Farbrauschen bei schlechten Lichtverhältnissen um bis zu 78% reduzieren lässt.

Um euch das ganze mal an Hand eines Beispieles zu zeigen musste Jingling – unsere Hovawarthündin – als Model herhalten, bzw. für diejenigen unter euch, die jetzt nicht so die Hundefans sind, gibt es noch ein paar bunte Blümchen – haha.

Ich finde man kann auf jeden Fall deutlich den Unterschied zu den Aufnahmen mit dem Samsung Galaxy Note 3(links) erkennen.

Die Kamera macht aber auch sonst, unabhängig vom Low Light Feature sehr schöne Aufnahmen. Da ich persönlich der Meinung bin, das Blumen meist einen guten Überblick über die Farbqualität vermitteln, gibt es an dieser Stelle noch mal ein paar Blümchen. Wundert euch nicht, die Bilder sind stark komprimiert, da sie sonst 2-3MB groß sind und dann das Laden der Seite eher weniger Spaß macht.

Mit Hilfe eines optischen Bildstabilisators (OIS) lassen sich Verwacklungen des Geräts bis zu 1,2° ausgleichen. Zum Vergleich, das iPhone 6 Plus schafft es lediglich 0,6° auszugleichen. Das ist besonders praktisch, wenn man ohne Stativ arbeitet und die Hände nicht wirklich still halten wollen, sei es weil man müde, aufgeregt oder nervös ist, oder einfach zu viel Kaffee getrunken hat.

Zusätzlich verbaut Huawei einen auf DSLR-Niveau arbeitenden Image Signal Processor (ISP), welcher der RAW Rauschunterdrückung bei geringem Licht dient.

Neben diesen Technischen Raffinessen bringt die Kamera des P8 aber auch noch einiges zur puren Unterhaltung mit sich. So lassen sich mit Hilfe des Regisseur Modus bis zu 4 Devices zusammen schalten. Hierbei erstellt das P8 des Regisseurs eine Art WLAN HotSpot über den sich bis zu 3 zusätzlicher Geräte anmelden können. Jetzt kann der Regisseur auf die Liveaufnahmen der anderen Smartphones zugreifen und deren Nutzern sogar noch Anweisungen zukommen lassen, wie z.B. „nach links drehen“. Auf jeden Fall mal was neues und eine nette Idee.

Eher durch Zufall beim Herumspielen mit mehreren P8s im Regisseur Modus um 1 Uhr Nachts in der Hotellobby entdeckt, aber dadurch nicht weniger praktisch ist auch die Tatsache, dass Huawei hierbei wirklich mitgedacht hat, im Regisseur Modus werden ankommende Anrufe nicht weitergeleitet, der Anrufer wird somit quasi direkt an die Mailbox verwiesen, so dass die Aufnahme nicht gestört wird. Erst nach Beenden wird der Angerufene wie gewohnt über den entgangenen Anruf informiert.

screen_camEins meiner persönlichen Highlights der Kamera ist auf jeden Fall auch die Lichtmalerei, bzw. das Light Painting, wobei im Rahmen einer Langzeitbelichtung im abgedunkelten Raum oder bei dunklen Außenverhältnissen die Bewegungen von Lichtquellen aufgezeichnet werden und sich anschließend als einzelnes Foto abspeichern lassen. Neben dem sog. Licht Graffiti, gibt es aber noch eine Hand voll weiterer Modi, mit denen sich sehr interessante und schöne Bilder aufnehmen lassen. Wie z.B. die Rücklichtspuren von fahrenden Autos, Sternschnuppen, oder seidiges Wasser.

Auch besteht die Möglichkeit Videoaufnahmen im Zeitraffer zu verarbeiten, d.h. ihr setzt euch für 2 3h irgendwo hin und bewegt euch am besten nicht und filmt das Ganze. Am Ende habt ihr dann einen kleinen Zeitraffer, von z.B. dem Sonnenaufgang.

Besonders das Light Painting ist vielleicht nicht gerade für den Alltag gedacht, aber für zwischendurch oder beim weggehen, auf jeden Fall eine sehr unterhaltsame Sache! Wir hatten in Düsseldorf zumindest sehr viel Spaß an der Rheinuferpromenade.

Und weil es so schön war, habe ich das Ganze direkt noch mal daheim mit meiner Freundin zusammen ausprobiert. Für alle die sich vielleicht wundern, was das Bild darstellen soll, dort steht „华为“ also die passenden Schriftzeichen für Huawei.

huaweiEs ist wirklich gar nicht so leicht. Ich empfehle hier jedem ein Stativ zur Hilfe zu nehmen, denn ohne verwackeln die Bilder doch relativ leicht und man kann am Ende nichts erkennen. Wenn man mehrere Buchstaben, oder sogar Wörter schreiben möchte, empfiehlt es sich auch, die Lichtquelle beim Neuansatz kurz zu verdecken, oder auszuschalten – aber Vorsicht, es ist gar nicht so einfach, wieder an der richtigen Stelle zu beginnen, wenn man einmal absetzt.

UPDATE: Auf mehrfachen Wunsch hin, zur Beurteilung der Videoqualität des P8 habe ich heute mal einige Aufnahmen draußen im Grunewald gemacht. Sorry, wenn es vielleicht wieder eher hundelastig ist, aber Jingling eignet sich einfach hervorragend als Model, auch, oder gerade in bewegten Bildern. Die Videoaufnahmen wurden mit den Standardeinstellungen der Kamera App des Huawei P8 gemacht. Also in 720p und mit aktiviertem Bildstabilisator – Ich weiß, das P8 zeichnet auch in 1080p auf, aber die Meisten nutzen die Camera App wohl mit den Default Settings.

Da ich hier in diesem Beitrag schon relativ viele Videos eingebunden habe, verzichte ich mal auf den direkten Vergleich. Wer sich aber mal die anderen Aufnahmen von Jingling angucken will, wobei zumindest die Letzten mit einem Samsung Galaxy Note 3 aufgenommen wurden, der kann einfach mal hier vorbei schauen.

Ich finde, die Aufnahmen können auf jeden Fall mit denen der Konkurrenz mithalten. Es handelt sich hierbei schließlich um ein Smartphone und um keine digitale Videokamera.

Signal

Wie ich anfänglich schon berichtet habe, verfügt das P8 über eine Vielzahl von Antennen, welche sich hinter den dünnen Kunststoffelementen befinden. Dazu gehören neben der Bluetoothantenne oder der WLAN Antenne eben auch die Antennen für den Mobilfunkempfang. Antennen? Richtig! Das Huawei P8 verfügt über ein Dual-Antennen-System, Signal+. Hierbei befindet sich sowohl eine Antenne im oberen Bereich auf der Rückseite unter dem Gorilla Glass, als auch eine im unteren Bereich. Je nach Signalstärke werden entweder beide Antennen gleichzeitig benutzt, oder eben nur Eine. Dies ist z.B. der Fall, wenn ihr das Telefon so in der Hand haltet, dass einer der Antennen komplett verdeckt wird. Die Signalstärke wird hierbei konstant überwacht und beide Antennen werden so optimal zusammen oder eben getrennt geschaltet. Dies reduziert die sog. Droprate, d.h. Empfangsstörungen und daraus resultierende kurze Aussetzer beim Telefonieren um bis zu 50%. Besonders zu Gute kommt diese Funktion wohl Leuten, die öfters im Zug telefonieren müssen und wohl ein Lied von kurzzeitigen Verbindungsabbrüchen singen können.

Aber nicht nur bei den Mobilfunkantennen hat Huawei mitgedacht, auch beim Thema WLAN haben sie sich etwas einfallen lassen. Die WLAN+ Funktion sorgt dafür,dass sich euer WiFi nur in der Nähe von bekannten WLAN Netzwerken aktiviert und ansonsten deaktiviert bleibt. Zur Orientierung nutzt das P8 hierbei die in der Nähe befindlichen Mobilfunkmasten. Für mich auf jeden Fall ein klasse Ansatz, in Richtung Automation. Die Funktion ähnelt, wie sich einige sicherlich denken können, der Vorgehensweise von Tasker, ist aber dank totaler Systemintegration wesentlich ressourcensparender.

Zusätzlich greift das P8 bei sehr schlechter WLAN Verbindung automatisch auf das Mobilfunknetz zurück, wobei die Datennutzung natürlich gegen euer Datenvolumen gerechnet wird. 

Audio

Aber auch im Hinblick auf die Audioquallität hat Huawei ganze Arbeit geleistet. Music+, ein eingebauter Audio DSP Hi6402 Chip + Smart PA (power amplifier) und einer „single box audio chamber“, quasi eine Audiokammer, wie bei einem großen Stand-Lautsprecher – nur eben kleiner, sorgen für klare und laute Musikwiedergabe.

Voice+ sorgt zusätzlich für gute Klangqualität, wobei die Gesprächslautstärke um bis zu 58% gesteigert wird und Nebengeräusche wie z.B. der Wind herausgefiltert und unterdrückt werden.

Eine tolle Spielerei ist auch die Voice Wake Up+ Funktion, mit deren Hilfe sich das Device entweder aufwecken, oder sogar suchen lässt. Wenn ihr also euer geleibtes Smartphone irgendwo verlegt habt, braucht ihr nur den Befehl „Where are you“ bzw. „你在哪 – nǐ zài nǎ“ zu rufen und schon antwortet das P8 euch und verrät euch, wo es sich versteckt! Zu Beginn müsst ihr eurem Smartphone aber einen passenden Namen geben, auf den es zukünftig hören soll. Die Sprachsteuerung funktioniert derzeit nur auf englisch, oder chineisch – was aber in Anbetracht des einfachen englischen Befehls wohl kein Problem darstellen sollte – aber es wird auch an der Unterstürzung für andere Sprachen gearbeitet. Ich habe mir hierbei von einem Mitarbeiter versichern lassen, dass sämtliche akustischen Befehle zwar zum Teil von Huawei in der eigenene Cloud verarbeitet werden, aber nach der Abfrage umgehend wieder gelöscht werden!

Die mitgelieferten Kopfhörer haben einen vollen und satten Klang, einzig allein die Tatsache, dass ein Rundkabel statt eines Flachkabels verwendet wird, gefällt mir nicht so gut. Rundkabel neigen einfach dazu sich zu verheddern. Die Geräuschabschirmung nach außen hin ist vergleichbar mit denen der Konkurrenz, hier macht man also nichts verkehrt mit.

User interface

Natürlich mittlerweile wohl für die Meisten genau so wichtig, wie die Hardware, ist das User Interface, bzw. die grafische Bedienoberfläche. Wobei diese beim Huawei P8 nicht nur grafisch punkten kann, sondern auch akustisch, bzw. sensitiv. Dazu aber später mehr.

Das Huawei P8 kommt mit der neusten Version des hauseigenen Emotion User interface – kurz EMUI – daher, welches meiner Meinung nach zu den gelungensten Interfaces gehört. Ich bin sonst eigentlich kein Freund von vorinstallierten Interfaces und sie fallen meinem Modellierungswahn meist schon vor dem Einsetzen der SIM Karte zum Opfer, aber in diesem Fall bin ich echt restlos begeistert. EMUI 3.1 bringt eigentlich all das mit, was ich mir von einem guten Interface wünsche. Einzig und allein einen App-Drawer vermisse ich, wobei ich fairerweise sagen muss, ich hab mich relativ schnell an die Ordnersturktur gewöhnt – so lässt sich auf jeden Fall auch Ordnung schaffen.

Aber guckt euch das ganze ruhig mal selbst an:

Aus Zeitgründen bin ich nicht auf alle Funktionen eingegangen, sondern habe mich bemüht, euch einen groben Überblick über die wichtigsten und interessantesten Features zu geben.

Wobei ich an dieser Stelle noch ein besonderes Augenmerk auf die Sprachsteuerung legen möchte, da sie auf jeden Fall zu meinen persönlichen Favoriten gehört! Hierbei lässt sich das Smartphone nicht nur per Sprachbefehl aufwecken, sondern auch wiederfinden. Auf die Voice Wake Up+ Funktion bin ich zwar weiter oben schon eingegangen, aber seht ruhig selbst!

Ein weiteres ziemlich cooles Feature ist die Klopffunktion. Hierbei erkennt das Touchpanel des P8, ob ihr einfach mit dem Finger über das Display streicht, oder aber ob ihr mit den Fingerknöcheln auf das Display klopft. Wie das ganze aussieht, könnt ihr euch hier angucken.

Nur keine Berührungsängste, das Display geht schon nicht kaputt – haha.

Benchmark

Natürlich gibt es immer wieder User, die sich besonders für die Leistung ihres Androiden interessieren. Aus diesem Grund habe ich AnTuTu Benchmark auf einem komplett leeren und frischem System laufen lassen. Und auch hier muss sich das Huawei P8 sicherlich nicht verstecken. Dank Kirin 930 Octa-Core und Mali T628 GPU kann das P8 sogar das Meizu MX 4 vom Thron stoßen.

Akku

Bevor ich auf den Huawei Club, bzw. die Club Mitgliedschaft eingehe, wollte ich noch kurz was zum Akku des P8 sagen. Huawei verbaut hier einen Li-Polymer Akku mit einer Kapazität von 2.680 mAh. Dieser ist leider fest verbaut und lässt sich somit nicht selbst wechseln. Aber im Gegensatz zur Konkurrenz gibt Huawei volle 2 Jahre Garantie auf das Gerät, inkl. verbautem Akku. Bei kostenloser Mitgliedschaft und Registrierung des Gerätes im Huawei Club, sogar volle 3 Jahre.
Andere Hersteller und Händler könnten sich hier ruhig mal ein Beispiel dran nehmen. Denn bei vielen gehören die Akkus, selbst wenn sie fest verbaut sind, zu den sog. verschleißbaren Gebrauchsgegenständen – auf mehr als 1 Jahr Gewährleistung kann man hier im Regelfall nicht hoffe. Der angebissene Apfel ist da in meinen Augen das größte Negativbeispiel, was man hier nennen kann.

Ich muss sagen, ich komme bei meinem täglichen, eher moderaten Verbrauch auf eine Laufzeit von etwa 1,5 Tagen. Am Anfang, wo ich viele Benchmarks laufen hatte und viel in den Einstellungen rum gespielt habe, bzw. einige Spiele ausprobiert habe, war es immer noch ein guter Tag.

Huawei Club

Zusätzlich zum Release des P8 plant Huawei die Eröffnung eines Huawei Clubs, wo man sein neu erworbenes Telefon registrieren kann. Zu den wohl interessantesten  Vorteilen zählen wohl die Garantieverlängerung auf 3 Jahre, wobei diese den Akku, da dieser fest verbaut ist, mit einschließt und die Smartphoneversicherungen für die ersten 3 Monate, die euer neues Schmuckstück gegen Diebstahl, Wasserschäden etc. absichert.

Ausblicke in die Zukunft

Einige der Informationen die ich im persönlichen Gespräch erhalten habe, sind nicht ganz offiziell und lassen einiges an Spielraum für Spekulationen offen – was an sich ja nichts schlechtes ist – nichts desto trotz möchte ich sie euch nicht vorenthalten.

Eins der Ziele von Huawei für die Zukunft ist es, die Customer-Experience, also das Nutzerterlebnis zu verbessern. Dazu gehört natürlich auch die weitere Automation von bestimmten Aufgaben, die das Smartphone selbstständig im Hintergrund erledigt, um uns die Arbeit zu erleichtern. Die Option, das WiFi selbstständig zu aktivieren, bzw. zu deaktivieren ist hierbei definitiv nur ein Anfang und nicht das Ende. Gerade Tasker Fans wie ich, können sich also schon einmal auf die Zukunft freuen! Auch wird die Sprachsteuerung sicherlich noch weiter ausgebaut und in Zukunft noch mehr Möglichkeiten für uns parat halten.

Auch die Implementierung eines Fingerabdrucksensors, wie beispielsweise des Huawei Ascend Mate 7, ist durchaus möglich, sollte es designtechnisch mit der P-Linie von Huawei vereinbar sein. Denn eines ist sicher, Design und Nutzererfahrung stehen bei der P-Linie im Vordergrund.

Auch kabelloses, bzw. induktives Aufladen scheint ein Thema zu sein, was die Entwickler bei Huawei beschäftigt. Ohne sich hier zu weit aus dem Fenster zu lehnen, haben die chinesischen Entwickler in der Videokonferenz zu verstehen gegeben, dass es definitiv ein Thema für die nahe Zukunft ist, ganz gleich ob in Form von verbauten Qi-Receivern oder optionalem Zubehör. Viel mehr Informationen bekam ich leider nicht zu diesem Thema, wobei mir scheint, es wird keine typische Ladestation geben, eher etwas weniger offensichtliches – vielleicht sogar eine flexible, dünne, auslegbare Matte, auf der mehr als ein Gerät gleichzeitig geladen werden kann.

Fazit

Mit dem P8 hat Huawei sich meiner Meinung nach selbst übertroffen. Es ist wahrlich nichts neues, dass Android Geräte hardwaretechnisch Apples iPhones um längen überlegen sind, in Sachen Performance aber oft das Nachsehen haben, da bei Apple die Hardware und die Software reibungslos zusammen funktionieren, bzw. deren Entwicklung Hand in Hand verläuft.

Huawei ist hier der erste Hersteller eines Android Devices, der einen ähnlichen Weg geht. Software und Hardware sind nicht nur perfekt aufeinander abgestimmt, sondern stammen fast alle auch aus einer Hand. Dies führt dazu, dass das P8 trotz beachtlicher Leistung einen vergleichsweise geringen Akkuverbrauch hat.

Mit seinem Design, der verbauten Technik, der Kamera und dem gut durchdachten User Interface, sticht das P8 aus der breiten Masse der Android Smartphones hervor und hat seinen Platz unter den Top 3 mehr als verdient!

Für alle die jetzt oder in nächster Zeit auf der Suche nach einem passenden Smartphone sind, denen kann ich das Huawei P8 nur ans Herzen legen. Auch wenn der chinesische Hersteller vielleicht immer noch zunächst eher unbekannt erscheint, Huawei ist wohl eher ein Urgestein, als ein Newcomer in diesem Business! Ich bin seit 2011 begeisterter Nutzer und wurde bis jetzt nicht enttäuscht. Huawei nimmt hier seinen Wahlspruch „make it possible“ wörtlich und wir können gespannt sein, was als nächstes kommt.

Da das mein erstes Review zu einem Smartphone ist, habe ich einfach alles einfließen lassen, was mir wichtig erscheint und was mich selbst interessiert, wenn ich mich über ein neues Gerät informieren will. Ich hoffe auf jeden Fall, euch gefällt es, bzw. hilft euch bei der Kaufentscheidung!

 

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Ich heiße Veit, bin 30 Jahre alt und studiere derzeit Wirtschaft und Chinesisch an der FU Berlin. Neben meinem Studium arbeite ich als Freelancer im Bereich Online Marketing/SEO, bzw. als Werkstudent im Marketing/Management.

15 Kommentare

  1. Guten Tag. Bin durch Youtube hier gelandet. Ich muss sagen, interessantes Review. Habe persönlich bis jetzt eigentlich nur Apple Telefone benutzt. Spiele aber mit dem Gedanken mal auf Android umzusteigen. Das P8 macht hier echt einen guten Eindruck! Auch optisch würde mir der Wechsel wohl nicht so schwer fallen.

    DAnke für das nette Review!!!!

  2. interessanter bericht zum p8 gefällt mir sehr. mal net nur fakten, alles schön verpackt mit beispielen auch für nen techniklaien wie mich! hatte das teil zwar gar nicht auffem schirm, aber werde es mir auf jeden fall mal im laden angucken.

    weißt du wann genau das dingen erhältlich ist?

    • Danke, das hört man gerne. Der Test ist hierbei auch ein bisschen länger ausgefallen, als bei den üblichen Gadgets

  3. Hallo, gefällt mir sehr gut diese Review.
    Bin auch schon heiß auf das P8.
    Hatte es auch schon in den Händen und finde es vom Gefühl her echt gelungen.

    Aber ich habe gerade auf der Seite von Huawei gelesen das der Akku davon ausgeschlossen ist.

    „Service on top
    HUAWEI gibt auf das HUAWEI P8 drei Jahre Garantie (der Akku ist davon ausgeschlossen) und versichert das Smartphone drei Monate kostenlos, wenn sich der Nutzer im HUAWEI Club unter //huaweiclub.de registriert.“

    Quelle: //www.huaweidevices.de/HUAWEI_P8_Premiere_London_news73

    Weiß jetzt nicht wie ich das verstehen soll. Komplett ausgeschlossen oder nur für die 3 Jahre.

    • Also ich hatte es auf der Präsentation so verstanden, dass der die Garantie für volle 3 Jahre zählt, da der Akku fest verbaut ist und sich nicht ohne weiteres wechseln lässt. Werde mich aber mal persönlich drum kümmern und noch mal für dich nachfragen 🙂

    • Sooo ich hab gerade noch mal für dich nachgefragt. hast Glück, selbst um diese Uhrzeit – haha. Huaweis Head of Service sagte zumindest gerade „Akku ist incl. Bei den 3Jahren“

      • Dank dir für die Mühe.
        Muss man natürlich aufpassen was nun stimmt. 🙂
        Bin aber eh der Meinung das es nicht ganz so entscheidend ist.
        Es gab ja auch Informationen das es eine 64GB Version geben wird, gibt es da schon einen Erscheinungstermin wann es kommt und/oder ob überhaupt in Deutschland?

        • Kein Problem. Aber deine nächste Frage kann ich leider nicht so schnell und direkt beantworten.

          Hab aber folgende Aussage dazu von Huawei bekommen:

          „Eventuell kommt eine high spec Variante im Sommer nach Europa. Ist aber noch nicht bestätigt“

          Musst du dich wohl oder übel noch in Geduld üben. Aber hey, wenn du nicht unbedingt warten willst, ich kann dir das „normale“ P8 auch nur empfehlen – ein klasse Teil!

          • 🙂
            Also das P8 will ich eigentlich sowieso.
            Hab mich von Anfang in das Design verliebt. Sehr Schlicht und dennoch Edel,
            es hat einfach Klasse das Teil uuund es ist kein Samsung oder Apple. 🙂
            Aber die 64GB Version soll, so wie ich gelesen habe etwas bessere Hardware haben. Würde mich auch interessieren. 🙂
            Zur Not kann ich auch noch warten.

          • Naja musst dich wohl oder übel eh gedulden. Die einzige Info die ich dazu bekommen habe ist, dass es eben mehr Speicher gibt, andere Farbe zur Auswahl stehen und evtl. Dual Sim wie beim P8 Lite oder beim P8 Lite außerhalb unserer Breitengraden, wobei letzteres ja immer so eine Sache ist, Telekom und Co sei Dank 😀

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