Updated: 29.03.2018
Ich bin mir gar nicht mehr sicher, wann ich mir damals meinen ersten vServer zugelegt habe. Mir fällt nicht einmal mehr der Name des Hosters ein, nur dass ich diesen „persönlich“ über das Quakenet kannte und die Kiste somit relativ günstig bekommen habe. Wirklich viel lief auch nicht auf dem Server, lediglich einige Bouncer, Eggdrops und andere mehr oder weniger Sinn freie Dinge, wie z.B. ein Teamspeak Server. Letzteren haben Kollegen und ich öfters beim Battlefield 1942 Zocken benutzt, muss also ungefähr im Jahre 2002 gewesen sein.
Der Anbieter machte nach einiger Zeit zu und der Vertrag wurde vom neuen Käufer übernommen, … was dann damit geschah weiß ich ehrlich gesagt nicht – war bei einer monatlichen Vertragslaufzeit und 2 oder 3€ Gebühren jetzt auch eher überschaubar. Um das Ganze mit aktuellen Angeboten zu vergleichen, fehlen mir leider die Informationen über die Hardware des vServers. Schade eigentlich!
In der Zwischenzeit habe ich so manchen Anbieter ausprobiert, war aber nie wirklich zufrieden. Irgendetwas passte nie so wirklich. Was vielleicht auch an der Tatsache liegen mag, dass ich ungerne Unsummen für mein Hobby bezahlen möchte.
Strato gefiel mir damals eigentlich ganz gut. Für kleinere Projekte auf jeden Fall brauchbar. Aber bei mehr als 1000 Zugriffen reichte im unteren Preissegment die Performance leider nicht wirklich aus. Auch war ich was den Support anging eher weniger angetan. Nach einer längeren Streitigkeit bzgl. eines Upgrades des Servers hatte ich meinen Vertrag dort dann nach gut zwei Jahren gekündigt.
1und1 machte zunächst einen wirklich guten Eindruck. Gerade für Studenten hatte 1und1 mit ihrem hauseigenen CampusCode Programm unschlagbar günstige Angebote. So gab es in der ersten Zeit einen vServer mit 1 vCore, 1GB RAM und 50GB HDD für gerade einmal 1€ im Jahr. Ich hatte an anderer Stelle sowohl über das Studentenprogramm, als auch den vServer berichtet. Die anfängliche Euphorie verflog allerdings ziemlich zügig, was nicht zuletzt an der Performance und den Restriktionen lag. Ich frage mich, wer bei dieser Anzahl von Inodes oder einem derart niedrigen numproc Limit dort mehr als statische Seiten hosten kann, … ? Das Angebot war von 1und1 wohl auch weniger gut überlegt und somit wurde nach wenigen Monaten schon der Preis des vServers von 1€/Jahr auf 1€/Monat angehoben. Zum Rumspielen in jedem Fall noch eine super Investition, zum Arbeiten aber auf Grund der Schwächen unbrauchbar. Letzten Endes wurden die Verträge dann aber eh alle bis Juni 2016 gekündigt.
Ich war also mal wieder auf der Suche nach einem neuen Zuhause für geekmonkey.de und meine anderen kleinen Projekte. Da ich weiß, wie schwer man sich mit solchen Entscheidungen tun kann, möchte ich meine Überlegungen an dieser Stelle mit euch teilen:
Meine erste Anlaufstelle war Hosteurope. Bei diesem Anbieter hab ich nun seit knapp 10 Jahren meinen Mail Server und eine Hand voll Domains laufen. Der Support sucht definitiv seines gleichen. Hier kann ich auch um 4 Uhr Morgens an einem Sonntag anrufen und bekomme fachkundige Hilfe – erst vor wenigen Tagen wieder auf Grund von DNS Einträgen selbst in Anspruch genommen. Hier zahle ich zwar deutlich mehr für meine Domains oder den Mail Server als bei der Konkurrenz, aber Qualität hat eben ihren Preis. Auch das Preisleistungsverhältis der vServer bei Hosteurope scheint in Anbetracht der verwendeten Hardware und des Premiumsupports vollkommen in Ordnung zu sein, ist also auf jeden Fall mal einen Blick wert. Für knapp 10€/Monat gibt es 2vCores, 2GB RAM und eine 100GB SSD.
Ein anderes Urgestein im Hosting ist Hetzner. Hetzner bietet ähnlich wie Hosteruope neben dedicated Servern eine Hand voll vServer an. Preisleistungstechnisch machen dieses auf den ersten Blick sogar ein besseren Eindruck. Für gerade einmal 8,2€/Monat gibt es 2 vCores, 2GB RAM und eine 50GB SSD. Was mich aber dann doch abgeschreckt hat, hier zuzuschlagen, ist die Tatsache, dass Hetzner keinen direkten Uplink zur Telekom besitzt. Das heißt, dass Kunden der Telekom, wenn sie auf euren Server zugreifen möchten, gerade in den Stoßzeiten in die Röhre gucken. Die Verbindung wird zwar noch aufgebaut, aber das dauert eben. Umgehen kann man das Ganze durch die Zusatzoption Double Paid Traffic, wo ihr eben für einen direkten Uplink zur Telekom extra zahlen müsst. Sowohl für Hetzner, als auch Telekom Kunden eher suboptimal. Es bleibt abzuwarten, was sich mit der Zeit ergibt.
Zwar nicht so lange wie Hosteurope und Hetzner auf dem Markt, hat Netcup sich aber mittlerweile einen Namen in der Branche gemacht. Die Preise können sich in jedem Fall sehen lassen. Für 5,29€/Monat bekommt ihr 2 vCores, 4GB RAM und eine 40GB SSD. Für gerade einmal 1,7€ mehr, also für 7€/Monat gibt es hier sogar 2 dedizierte CPU Kerne, 6GB RAM und eine 40GB SSD, oder eine 320GB HDD. Außerdem gibt es hier die Möglichkeit eigene Images direkt auf dem Server zu installieren. Es steht euch also frei, welches OS ihr verwenden wollt. Leider gibt es die günstigen Angebote nur bei Verträgen mit einer Laufzeit von 12 Monaten und dann auch nur per Vorkasse, was aber bei den Preisen durchaus verschmerzbar ist!
Neben den klassischen Server Anbietern möchte ich an dieser Stelle aber noch DigitalOcean und Linode erwähnen. Beide bieten vServer mit unterschiedlicher Ausstattung und minutengenauer Abrechnung an. Speziell mit Linode habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht, auch weil hier die Möglichkeit besteht, den Server neu aufzusetzen, ohne dabei direkt eine neue IP aus dem Pool zugeteilt zu bekommen. Gerade wenn man sich nicht längerfristig binden möchte, oder nur mal schnell für einige Tage/Wochen einen VPN Server für die Reise ins Ausland, etc. benötigt, kann man hier bedenkenlos zuschlagen!
Update: Mittlerweile bietet auch Netcup die Möglichkeit einer minutengenauen Abrechnung für ihre vServer. Persönlich ausprobiert habe ich das Ganze aber noch nicht.
Fazit
vServer, bzw. root Server Anbieter gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Für mich persönlich war aber wichtig, dass die Server in Deutschland stehen, über aktuelle Hardware verfügen und das komplette Angebot ein ausgewogenes Preisleistungsverhältnis besitzt. Wer viel Wert auf Sicherheit legt und gerne ein paar Euro mehr zahlt, dem kann ich nur Hosteurope ans Herzen legen. Wer hingegen mehr auf Leistung aus ist, der wird wohl bei Netcup glücklich werden, denn die bieten mit Abstand das beste Preisleistungsverhältnis von Allen.
Wer gerne experimentiert und sich nicht längerfristig binden will, dem kann ich DigitalOcean, bzw. Linode nur wärmstens empfehlen. Auch habt ihr hier den Vorteil, dass der Serverstandort frei gewählt werden kann. Aus SEO-technischen Gründen würde ich für deutsche Projekte aber nur das RZ in Frankfurt empfehlen, da „ausländische“ IPs sich schon mal gerne auf das Ranking niederschlagen.
Nachdem ich nun für ca. 2 Jahre geekmonkey.de und andere Projekte, erst auf DigitalOcean und später auf Linode laufen hatte, habe ich mich letzten Endes doch dazu entschieden einen root Server bei Netcup zu mieten. Zum „kurz“ Antesten oder Ausprobieren, verwende ich aber nach wie vor Linode.
Achtung: Netcup haut immer mal wieder, gerade zu besonderen Feiertage, wie z.B. Ostern, Weihnachten, Neujahr, Tag der deutschen Einheit, etc. super Angebote mit zum teil stark vergünstigten Konditionen raus. Hier gibt es immer mal wieder vServer/root Server mit 20, 30% Rabatt, oder de-Domains für 0,14€/Monat. Die Preise zählen auf die gesamte Laufzeit und sind zumindest bis jetzt noch nicht zeitlich begrenzt! Ein gelegentlicher Blick auf die Seite mit Sonderangeboten kann also nicht schaden!